• etcpb - Der Kommunalpolitik-Podcast über Politik und Beteiligung Podcast

    Demokratie im Dialog: Wahlprogramme im Chat mit wahl.chat

    In dieser Episode von etc. PB sprechen Michel und Sebastian mit Gregor über ihr KI-Tool namens Wahl.chat. Wahl.chat ist ein Tool, das auf Basis der Wahlprogramme der Parteien Fragen zu deren Positionen beantwortet. Das Ziel ist es, den Zugang zu politischer Bildung zu erleichtern. Die sind Teil eines Teams und forschen im Bereich Psychologie und KI in Cambridge und haben das Tool dort gemeinsam mit anderen entwickelt.

    • Was ist Wahlchat? Ein KI-basiertes Tool, das es Nutzern ermöglicht, Fragen zu den Positionen der Parteien zu stellen, die auf den jeweiligen Wahlprogrammen basieren. Es soll den Zugang zur politischen Bildung erleichtern und verständlicher machen.

    • Wie funktioniert es? Nutzer können Fragen stellen, und die KI antwortet basierend auf den Wahlprogrammen der Parteien. Die Antworten sind quellenbasiert, und das System versucht, neutral und faktentreu zu sein. Unter jeder Antwort kann man auf „Position einordnen“ klicken, um mehr Kontext und das Abstimmungsverhalten der Parteien zu sehen.

    • Wahlchat vs. Wahlomat: Wahlchat ist als Ergänzung zum Wahlomat gedacht. Während der Wahlomat eine Wahlempfehlung gibt, hilft Wahlchat den Nutzern, sich detailliert über die Positionen der Parteien zu informieren.

    • Entstehung: Die Idee entstand durch eine zufällige Entdeckung, dass der Opa von Ski Aggu am Wahl-o-mat mitgearbeitet hatte. Die beiden Entwickler fanden die Idee eines KI-basierten Wahl-Tools passend.

    • Neutralität: Wahlchat versucht, neutral zu sein, indem es alle Parteien gleich behandelt und keine wertenden Adjektive verwendet. Es gibt jedoch Diskussionen darüber, wie die Balance zwischen der Wiedergabe der Wahlprogramme und einer Einordnung dieser erreicht werden kann.

    • Verantwortung: Die Entwickler sehen eine große Verantwortung in der Bereitstellung eines Tools, das von vielen Menschen genutzt wird und möglicherweise ihre Wahlentscheidungen beeinflusst.

    • Nutzung: Wahlchat wird von verschiedenen Personengruppen genutzt, unter anderem auch von Schulen zur Vorbereitung auf Wahlen. Es gibt auch Nutzer, die versuchen, die KI auszutricksen.

    • Zukunft: Es gibt Pläne, weitere Datenquellen einzubinden, wie z.B. Plenarprotokolle des Bundestags. Die Entwickler planen auch, die Funktionsweise des Tools transparenter zu machen, indem sie die Anweisungen (Prompts) für die KI veröffentlichen.

    • Gefahren: Es wird diskutiert, dass KI ein Bias haben kann und es wichtig ist, mit gesundem Menschenverstand an die Informationen heranzugehen. Die Quellen der Antworten sollten immer hinterfragt werden. Die Nutzer sollten sich bewusst sein, dass die KI Fakten aus den Programmen aufbereitet, aber diese nicht bewertet.

    • KI in der Demokratie: Die Gäste sehen großes Potenzial für KI, um politische Prozesse zugänglicher zu machen. Sie wünschen sich solche Chatbots auf allen politischen Ebenen.

    Weitere Themen:

    • Die Länge und der Inhalt von Wahlprogrammen: Kürzere Programme sind nicht unbedingt besser, da sie oft zu unkonkret sind. Es wird mehr Konkretheit und Klarheit gefordert.

    • Die Notwendigkeit, Quellen zu vertrauen und zu hinterfragen: In einer Welt, in der KI-generierte Inhalte immer häufiger werden, wird es wichtiger, die Quellen von Informationen zu überprüfen.

    Musik am Ende:

    • Am Ende des Podcasts gibt es einen Song zum Thema Wahlchat, Parteiprogramme und KI im Stil von Deutschrap, der von einer KI generiert wurde.

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    Über Rathaus und Reben und Zuhören statt Reden: Kommunalpolitik und französische Inspirationen

    In dieser Episode von „etc. PB – Der Podcast über Politik und Beteiligung“ spricht Gregor mit Theresa Lambrich aus Koblenz, die im Büro des Oberbürgermeisters arbeitet und nebenberuflich im Bereich politische Bildung tätig ist. Das Gespräch dreht sich um Kommunalpolitik, Beteiligung und die Rolle von Frauen in der Politik, wobei auch Vergleiche zwischen Deutschland und Frankreich gezogen werden.

    Theresa Lambrich stellt sich vor und erzählt von ihrer Arbeit in der Stadtverwaltung, ihrem Nebengewerbe „Votes in the Words“ und ihrer Leidenschaft für Frankreich und Wein. Sie gibt Einblicke in die Aushandlungsprozesse zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern und betont die Bedeutung von Kommunikation und Teamarbeit.

    Ein wichtiger Punkt ist die Herausforderung, alle Bürger zu erreichen, da nicht alle den gleichen Zugang zu politischen Entscheidungsträgern haben. Theresa berichtet von Formaten zur Bürgerbeteiligung, wie Bürgersprechstunden und „OB vor Ort“-Veranstaltungen. Sie schildert ein Beispiel, bei dem es durch Dialog und Einbeziehung aller Beteiligten gelang, eine bessere Lösung für den Bau einer Turnhalle zu finden, anstatt nur einen Kompromiss zu erzielen.

    Im Gespräch mit Gregor geht es auch um den Vergleich der deutschen und französischen Kommunalpolitik, insbesondere im Hinblick auf Frauen in der Politik. Theresa erwähnt ein französisches Zertifikat für ehrenamtliche Kommunalpolitiker und die unterschiedliche Streitkultur in Frankreich. Sie betont, dass Deutschland von der positiven Streitkultur und dem höheren Ansehen des Mandats in Frankreich lernen kann. Die beiden diskutieren auch über die Rolle der Digitalisierung in der politischen Kommunikation.

    Ein weiteres Thema ist die Kommunikationsfähigkeit in der Politik. Theresa kritisiert, dass Politiker oft mehr reden als zuhören und dass es wichtig ist, Bürger aktiv einzubeziehen. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob Algorithmen das Problem sind, oder ob es eher daran liegt, dass Menschen nicht mehr zuhören wollen. Es wird eine Übung zum aktiven Zuhören vorgestellt.

    Theresa spricht auch über Hemmnisse für Frauen in der Politik, die sie in ihrer Arbeit mit „Votes and Words“ versucht zu überwinden. Sie nennt individuelle, soziologische, gesellschaftliche und strukturelle Gründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik und verweist auf die Bedeutung von Netzwerken und Ressourcenverteilung. Die beiden diskutieren auch die Auswirkungen von Sitzungszeiten und -orten auf die Attraktivität des politischen Mandats für junge Familien.

    Abschließend geht es um die Beteiligung von Jugendlichen in der Kommunalpolitik. Theresa berichtet von einer Umfrage, bei der das Thema Demokratie und Beteiligung das geringste Interesse bei den Jugendlichen weckte. Sie betont, wie wichtig es ist, Jugendliche ernst zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass ihre Ideen etwas bewirken können. Als goldene Regeln für gute Beteiligung nennt sie aktives Zuhören und Zielgruppenorientierung.

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    Wie begeistern wir Menschen für die Demokratie?

    Die Enquetekommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ (EKE) des Niedersächsischen Landtages befasst sich zurzeit mit Ziffer 4 ihres Einsetzungsbeschlusses:
    „Maßnahmen und Gesetzesvorschläge zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und kommunalem Mandat zu erarbeiten“.
    Vor dem Hintergrund der für das Jahr 2021 beabsichtigten Novellierung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes (NKomVG) ist die Kommission daran interessiert zu erfahren, welche Maßnahmen zur Erreichung des Zieles hilfreich und notwendig wären.
    Wir wurden zu einer Anhörung geladen. Und sollen unsere Ideen teilen, wie wir kommunale Mandate attraktiver machen. Dieser Aufforderung kommen wir gern nach. 
    Gregor Dehmel spricht über seine Ideen aus der Erfahrung der letzten 15 Jahren Politischer Bildungsarbeit heraus.
    Wie wir mit der Verbindung aus
    Bespaßen
    Bilden
    Beteiligen
    Lust auf Demokratie machen und warum nur jemand, der Spaß hat auch Spaß weitergibt, zeigen wir hier. Ob Gemeinderat, Elternvertretung oder Schülervertretung, ob Vereinsvorstand oder Verbandsgremium – eigentlich gelten überall die gleichen Gesetzmäßigkeiten, die es zu nutzen gilt.
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    Mehr Gestalten als Kontrollieren: Die Rolle der Kommunalpolitik in Beteiligungsprozessen

    Wie man als Kommunalpolitiker:in aus dem Kontrollstatus in den Gestaltungsstatus kommt, welche wichtige Rolle Ortsräte und Stadtbezirksräte in Bürgerbeteiligungsprozessen spielen und wie misslingende Beteiligungsprozesse Politik-Karrieren beenden können.

    Dipl.-Ing. Manfred Müller war 15 Jahre SPD Ratspolitiker (Bau- und Umweltausschuss, umweltpolitischer Sprecher). Er ist im Herbst 2011 aus der aktiven Politik ausgeschieden. In seiner politischen „Amtszeit“ hat er das Stadtplatzprogramm „miterfunden“, er war über 10 Jahre Vorsitzender der Sanierungskommision für Mittelfeld, hat am Programm „integrative Stadtteilarbeit“ und in diversen Verkehrsforen mitgewirkt. Er ist erster Vorsitzender des Bürgerbüros Stadtentwicklung Hannover e.V.

    Er erzählt über die Möglichkeiten von Kommunalpolitik in Stadtenwicklungsprozessen, von den tollen Möglichkeiten, die Kommunalpolitik zur Gestaltung bietet und gibt in einem entspannten Gespräch tiefe Einblicke in seinen Erfahrungsschatz.


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    Die Bürgerinnen und Bürger wollen mitgenommen werden: Online-Beteiligung als Tool

    In der heutigen Folge ist Roland Greifeld von Civocracy (www.civocracy.org) zu Gast, der uns in die Welt der Online-Beteiligung mitnimmt und Beispiele aus verschiedenen Ländern mitbringt.

    „Bürgerbeteiligung funktioniert – man muss sie nur ernst meinen“, so Roland Greifeld, der in der heutigen Folge begeistert von dem Thema erzählt, mit dem er sich täglich beschäftigt: ‚digitale Bürgerbeteiligung‘. Denn bei Civocracy werden Kommunen unterstützt, online ihre Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. 

    Bisher ist Civocracy vor allem in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Belgien unterwegs, wodurch uns Roland auch positive Beispiele aus anderen Ländern berichten kann. Besonders positiv in allen Ländern fällt ihm auf, dass Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden wollen und so kaum Moderationsbedarf bei den Beiträgen besteht. (Das Internet birgt also nicht nur Hasskommentare!)

    Als wahrer Fan des Podcasts hat sich Roland auf die goldenen Regeln bereits vorbereitet, was seine neun Regeln noch wertvoller macht.

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etc.pb.

Jetzt auch noch Beteiligung? Was soll ich denn noch alles machen? Und wann soll ich noch zu einem Seminar fahren? Dann sieht mich meine Familie ja nie, …neben meiner Arbeit als Ratsmitglied!

Et cetera. Das bedeutet „und die übrigen Dinge“ am Ende einer Aufzählung. Denn genau das ist Bürgerbeteiligung oft: Alles, was dann noch kommt, wenn man aufzählen will, welche Aufgaben eine Kommunalpolitikerin / ein Kommunalpolitiker so alles um die Ohren hat: Sitzungen, Ausschüsse , Ortsverein, Pressetermine, mit Investorinnen sprechen, in Jurys sitzen, Parlamentarische Abende, Messeeröffnung, Klettergerüste einweihen, Grußwort beim Kaninchenzüchterverein, Grünkohlessen bei der Freiwilligen Feuerwehr, Gespräch mit der TUS-Vorsitzenden,… etc.pp.

„Und dann soll ich auch noch über Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten bescheid wissen!“. Klar: Da kann man Seminare besuchen, sich bei Webinaren anmelden – aber so richtig realistisch ist das bei dem auch zeitlich anspruchsvollen Ehrenamt nicht wirklicht.

Mit unserem Podcast treffen Sie die spannendsten Menschen, die tolle Bürgerbeteiligung machen. Und Sie bekommen Tipps und Anregungen für Ihre eigene Arbeit, quasi im Vorbeigehen.

Ob auf dem Weg ins Rathaus oder ins Fitnessstudio oder von der Sitzung nach Hause, morgens zum Aufstehen oder am Wochenende beim Kochen. Wissen und Ideen zum Immerdabeihaben.

Unterhaltsam, handlungsorientiert, mit ganz viel neuen Ideen und Spaß.

Behalten Sie sich mit uns die Lust auf Demokratie!

 

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